Natur lesen ohne Worte

Annabelle Fürstenaus Blüten/Blätter zwischen Eikon und Skript

von Lucas Gehrmann, 2013

»Ich habe immer mehr an Bildern gehangen als an Worten […]. Das Letzte wird ein Bild sein, kein Wort. Vor den Bildern sterben die Wörter«, lässt Christa Wolf die trojanische Seherin Kassandra kurz vor deren Tod sagen.1 Ob mit diesen Bildern innere, imaginierte, erinnerte … Bilder gemeint sein mögen oder real gefertigte, erfahren wir nicht und es soll dies hier …

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DA.SEIN

von Elisabeth Vorderwülbecke, 2013

Die Kamera steht immer wieder am gleichen Ort. Motiv- und Formkonstanten bestimmen die Fotografien. Wie bei einer objektivierten Versuchsanordnung sind die Grundbedingungen für die Aufnahmen festgelegt. Die Horizontlinie liegt in der Bildmitte und unterteilt, abhängig von Licht- und Wetterverhältnissen, das Bild mal scharf, mal weich-fließend. Der Blick fixiert eine menschenleere Landschaft auf Hallig Gröde. Die Landschaft zeigt sich …

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Blüten / Blätter

von Rainer Danne, 2012

Von Blüten geht ein Reiz aus, der eigentlich nicht an uns gerichtet ist. Sie sind kleine Wunderwerke der Natur - geschlechtliche Fortpflanzungsorgane mit betörender Wirkung auf Insekten, ebenso verführerisch wie schützend und verbergend.

Unsere Freude ist losgelöst davon. Der Genuss bezieht sich auf das Schöne an sich und die Qualitäten, die unsere Seele streicheln. Keine größere Dichtung ist denkbar, die diese Empfindungen …

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Blütenstände

von Prof. Dr. Christoph Schaden, 2012

»Das Problem ist das, was übrig bleibt, wenn alles verschwunden ist.« Baudrillard

Die Lesbarkeit der Natur ist in den Künsten und Wissenschaften gleichermaßen mit dem eigentümlichen Impuls verbunden, in einem Akt des Sondierens und Sezierens etwas Zeichenhaftes zu dechiffrieren, das Sinn erzeugen mag. Diese Zeichen galt es seit jeher ausfindig zu machen und in ein plausibles Ordnungssystem zu …

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Blüten / Blätter

von Theresa Philo Gruber, 2012

Annabelle Fürstenau fotografiert für ihre Serie Blüten/Blätter Blüten von Zier- und Nutzgewächsen. Sie widmet ihre Aufmerksamkeit denjenigen Pflanzen, die als Protagonisten unserer Kulturgeschichte von ihrer Verbreitung als Gartenschmuck, ihrer medizinischen Anwendung und ihrer symbolischen Rolle in der Malerei erzählen können. Genau betrachtet inszeniert die Fotografin die einzelnen Bestandteile vegetabiler Fortpflanzungsorgane und …

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Kippbewegungen

von Ines Lindner, 2011

Auch als heimisch bezeichnete Blumen kommen meist anderswoher. Seit Jahrhunderten richtet sich der gärtnerische Ehrgeiz darauf, Formenvielfalt und Farbenpracht zu vermehren. Je nach Struktur und Stand der Blütenblätter reflektieren sie das Licht anders, steigern ein Karmesinrot und Kobaltblau oder entfalten subtilste Farbabstufungen. Nur der geschulte Blick dringt vor zu diesen feineren Tönungen, die sich leicht im Gesamteindruck einer Blüte …

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